Ausstellungsprojekt „Re:produktion“, Diplomarbeit von Papoula Kolb & Raymond Frey (Industrial Design, ZHdK)
«Re:produktion» ermöglicht allen ein Kind zu haben – unabhängig von Alter, Geschlecht oder Partnerschaftsmodell. Das spekulative Szenario stellt Chancen und Risiken aktueller Forschung zur Diskussion.
Durch eine tiefgreifende Recherche, Austauschen mit betroffenen Menschen und der H2R Forschungsgruppe Human Reproduction Reloaded wurde diese Thematik in ein gestalterisches Konzept umgesetzt. Entstanden ist das spekulative Ausstellungsprojekt „Re:produktion“, das aktuelle Forschung zu Reproduktionstechnologien sichtbar und somit für eine breite Bevölkerung diskutierbar macht. In einer fiktiven Reproduktionsklinik der Zukunft erleben Besucher:innen einen dreiteiligen Prozess:
re:create – die Herstellung eines Embryos aus Genen, extrahiert aus einem Haar und beliebig modifizierbar
re:nest – eine künstliche Gebärmutter als Austragungsort
re:bond – drei Patches, welche die emotionale Bindung zwischen Eltern oder anderen Beteiligten und dem Fötus herstellen sollen.
Das Projekt basiert auf realen wissenschaftlichen Entwicklungen (z. B. Stammzelltechnologie, Gendiagnostik, künstliche Gebärmutter) und macht sie auf erfahrbare Weise zugänglich. Es stellt Fragen wie: Was sind „gute“ Gene? Wer darf Eltern werden? Und soll reproduktive Arbeit käuflich sein?
Ergänzend zur Ausstellung ist das Projekt auch digital erlebbar: http://reproduction.me – ein fiktiver Online-Bestellprozess für das Wunschkind.